Samstag, 18. Oktober 2003
Es ist nun bereits 9 Monate her, dass unser über alles geliebter Sohn für immer die Augen geschlossen hat. Zuerst dachten wir, dass wir das Tagebuch, wenn der erste Schock überwunden ist, aktualisieren werden. Je mehr wir darüber nachgedacht haben, umso mehr sind wir zu dem Entschluss gekommen,
dass das nicht notwendig ist. Alle, die ihn geliebt haben und denen er etwas bedeutet hat, wissen,
wie es Christian die letzte Zeit gegangen ist.

Er konnte zum Glück bis Mitte Dezember noch einiges machen, was ihm Spaß bereitet hat.
Wir denken da an ein Chatter-Treffen, Kinobesuchen und Einkaufsbummel. Dies war ihm in der Zeit
der Chemotherapien verwehrt. Christian konnte bis 3 Tage vor seinem Tod zu Hause sein.
Dann ging alles sehr schnell. Als wir im Krankenhaus waren und erfahren mussten, dass er die nächste Woche nicht überleben wird, haben wir gebetet. Diesmal wurde unser Gebet erhört und Christian konnte
im St.Anna-Kinderspital ruhig und ohne Schmerzen einschlafen. Christian wird in unser aller Leben eine riesige Lücke hinterlassen, die niemals wieder gefüllt werden kann.

Wir sind überzeugt davon, dass jeder Mensch auf die Erde gesandt wird, um eine Aufgabe zu erledigen. Und wenn dies erledigt ist, wird man gerufen. Christian hat so vielen Menschen Kraft und Mut gegeben,
hat vielen Menschen gelehrt, was wirklich wichtig ist im Leben.

14 Jahre haben wir als Eltern Christian erzogen.
Doch die letzten 15 Monate konnten wir ein Menge von ihm lernen. Es schmerzt so sehr, ihn verloren
zu haben und die Zeit kann diese Wunden nicht heilen, sie kann uns nur lehren, damit umzugehen.

Wir danken allen, die Christian in dieser schwierigen Zeit geholfen haben und die uns nach seinem Tod unterstützt und getröstet haben.

Von dem Menschen, den ihr geliebt habt,
wird immer etwas in euren Herzen zurückbleiben,
etwas von seinen Träumen,
etwas von seinen Hoffnungen,
etwas von seinem Leben,
doch ALLES von seiner Liebe.

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