Dienstag, 02.04.2002 - Sonntag, 06.04.2002
Die Blutwerte passten! Ich stand kurz vor der neuen Chemotherapie und wusste schon ungefähr was auf mich zukommen würde. Jeden Tag 3 einstündige Infusionen, die den Vorteil haben, dass man keine allzu großen Nebenwirkungen verspürt. Nach der Infusion "I" war mir leicht schwindelig, aber ansonsten ging es mir halbwegs gut. In den kommenden Tagen kam aber dann die Nebenwirkungen "Tränenfluss" hinzu, was natürlich wieder ein Grund mehr war, dass meine Mutter ins Spital kam. Ich weiß auch nicht, wieso man geistig am Tiefpunkt ist, wenn diese einstündigen Therapien in den Körper hineinfließen. Auf alle Fälle waren die folgenden Tage von Tränen geprägt und die Mama wurde wieder wichtig. Doch irgendwie schaffte ich es, die 5 Tage hinter mich zu bringen und es heißt wieder mind. 2 Wochen daheim, der Familie auf die Nerven gehen.

Sonntag, 07.04.2002-Samstag, 13.04.2002
Meine Blutwerte gleichen mittlerweile wieder denen, eines toten Löwens im Dschungel. Die Folge --> Jeden Tag eine Spritze um die Blutwerte aufzuputschen, damit die nächste Chemo wieder alles zerstören kann. Sehr sinnvoll oda? Naja, 5 Stück sind es noch und auch die bringe ich hinter mich. Zuhause ist mir fad und ich weiß mit meiner Zeit nichts anzufangen. Meinem Bein geht es soweit so gut, ich darf 50 kg belasten, kann 100 ° abwinkeln und auf dem Hometrainer mache ich schon eine gute Figur, wenn ich weiterhin so halbwegs brav trainiere kann ich in einem Monat schon ohne Krücken gehen. Aber das heißt jeden Tag 1-2 Stunden üben, und wer mich kennt weiß, dass ich stinkfaul bin *g*. Naja mal schaun, immerhin ist das mein Fuß und ich will ja wieder gehen können...

Sonntag, 14.04.2002 - Freitag, 19.04.2002
Naja, das Schicksal meinte es wieder einmal nicht gut mit mir und ich bekam am Abend Fieber. Meine Eltern und ich versuchten mit aller Gewalt das Daheimbleiben von mir zu schaffen. In der Nacht hieß es alle Stunden Fieber messen, doch die Temperatur stieg und so fuhren wir am Montag in der Früh ins Spital. Dort wurde mir Blut abgenommen und am CRP-Wert (Entzündungswert) konnte man schon sehen, wieso ich Fieber bekommen hatte, er war nämlich zu hoch. Jetzt hieß es wieder Antiobiotika intravernös zu bekommen, um den CRP-Wert zu senken. Eine fade Gschicht' sog i eich, im Spital sein wegen an bleden Antibiotika. Naja, auf alle Fälle dauerte es bis Freitag Vormittag, bis sich der CRP-Wert wieder so halbwegs eingependelt hat und ich durfte wieder Heim--> Die wie immer gestellte Frage ---> Für wie lange?

Samstag, 20.04.2002 - Sonntag, 28.04.2002
I sogs eich, schön langsam glaub ich mein Blut hot irgendwelche Probleme. Anstatt zu steigen, fallen die Werte wieder runter und die schon fällige Therapie kann nicht angefangen werden. DES IS A SCHAS-I WÜ FERTIG WERDN MIT DEM KLUMPAT. Ich will endlich die deppaden 5 Chemos hinter mich bringen und ein normales Leben fortsetzen können. Hätt ich an langen Hals würd ich ma in orsch beissen vor lauter Grant auf meine Leukozyten ( weisse Blutkörperchen ). Dauerndes Reinfahren ins Spital prägt meinen Alltag und dort hör ich eh immer nur : " Komm dann und dann wieder, deine Blutwerte passen ned". Irgendwos moch i foisch nur wos. Zusprechen hilft nix, weil Leukozyten ned Deutsch können. Meditation schaut deppad aus. Daheim sitzen und warten ist das Einzige wos i tuan kann. Ich habe echt schon einen Grant auf mein Blut, irgendwann zahl is erm Heim, aber wie? Naja, die Zeit Zuhause ist trotz der langen Warterei ein Genuss =). Ich sitze jeden Tag vorm Laptop, übe mit meinem Fuß und denk über die Zeit nach, die wohl kommen wird, wenn ich wieder gesund bin. Naja, drückt mir die Daumen, dass endlich die nächste Chemo anfängt. Danke!
Montag, 29.04.2002 - Dienstag, 30.04.2002
In diesen 2 Tagen ist nicht wirklich viel passiert. Jeden Tag in die Tagesklinik Blut abnehmen, um dort zu erfahren, dass die Werte noch nicht passen. Daheim verlief der Tag so wie alle anderen zuvor, vorm Laptop sitzen und im Internet zu surfen.

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